Die Maßnahmen in München und anderen Ausrichterstädten

UEFA EURO 2024: Münchens Engagement für eine nachhaltige EM

Die UEFA EURO 2024 sollte nicht nur sportlich, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen. Welche Maßnahmen durch die Host City München durchgeführt wurden.

RBS

Überblick: Diese Maßnahmen wurden zur UEFA EURO 2024 in München umgesetzt

Die Vorbereitung und Ausrichtung dieses Turniers mit seiner großen Strahlkraft bot die Chance, neue Maßstäbe in Fragen der Nachhaltigkeit zu setzen. Das Turnier sollte so umweltverträglich wie möglich stattfinden, Menschen zusammenbringen, Gemeinschaft schaffen und ein Ort der Vielfalt, des Austauschs und der Inklusion sein.

Die Host City München hat ihr Engagement für eine nachhaltige UEFA EURO 2024 unter dem Motto „Fair Open Green“ gebündelt und dabei unter anderem diese 7 Highlight-Maßnahmen umgesetzt:

Sportreferent Florian Kraus in der FAIR PLAY ZONE

Beitrag auf Instagram ansehen.

FAIR PLAY ZONE in der Fan Zone im Olympiapark

FAIR PLAY ZONE in der Fan Zone München zur UEFA EURO 2024
Michael Hofmann
Moritz Janke (Lernen mit Kick / AWO) in der FAIR PLAY ZONE in München

Im Rahmen der UEFA EURO 2024 nahmen Nachhaltigkeitsthemen eine zentrale Rolle in allen Bereichen des Turniers ein. Neben der nachhaltigen Planung und Organisation der Fan Zone (z.B. Abfall, Entsorgung, Verpflegung, Barrierefreiheit, etc.) fanden sich entsprechende Themen auch im Rahmenprogramm wieder.

Die Host City hat dies im Rahmen einer zentralen Plattform innerhalb der Fan Zone dargestellt, der FAIR PLAY ZONE. Diese vereinte vielfältige Nachhaltigkeitsthemen und bot eine modulare Plattform für verschiedenste Angebote. Neben städtischen Beiträgen in Zusammenarbeit mit Referaten der Münchner Stadtverwaltung fanden auch Vereine, Organisationen und Initiativen der Zivilgesellschaft ihren Platz.

„Lernen mit Kick“, ein Projekt des AWO Kreisverband München Stadt e.V., war an allen 31 Tagen vor Ort und hat inklusive Angebote rund um das Thema Nachhaltigkeit im Fußball vermittelt. Parallel wurde die FAIR PLAY ZONE im regelmäßigen Wechsel von weiteren Organisationen mit vielfältigen Angeboten bespielt: Abfallwirtschaftsbetrieb München, Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern e.V., Engagement Global gGmbH, FC Bayern München e.V., Städtische Forstverwaltung, Kommunalreferat/Fachstelle Zero Waste, Horizont e.V., Atelier La Silhouette Junge Frauen und Beruf e.V., Mobilitätsreferat, Münchner Ernährungsrat, Plant-for-the-Planet Foundation, Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München, UnternehmerTUM GmbH

Eindrücke aus der FAIR PLAY ZONE im Video

Beitrag auf Instagram ansehen.

Ganzheitliche sportliche Angebote in der Fanzone

Sportangebote im Olympiapark München
LHM/RBS

Das große Fanfest der Fußball-Europameisterschaft im Olympiapark bot noch viel mehr als „nur“ Spitzensport zum Zuschauen beim Public Viewing. Die Besucher*innen fanden ein vielfältiges und kostenfreies Programm mit vielen interaktiven und sportlichen Angeboten vor. Täglich fand bei gutem Wetter ein Angebot des FreizeitSports des Referats für Bildung und Sport mit einer bunten Mitmach-Spielaktion auf dem Hans-Jochen-Vogel-Platz bzw. auf der kleinen Olympiahalle statt. Dabei konnten große und kleine Besucher*innen balancieren, jonglieren und gemeinsam aktiv werden.

Vom Bayerischen Fußball-Verband gab es ein Minispielfeld auf dem Hans-Jochen-Vogel-Platz. Dort fanden diverse Turnierformate für alle Altersklassen (weiblich und männlich) oder ein Inklusionsturnier statt. Das DFB-Mobil gastierte mit spezifischen Trainingseinheiten, es gab ein Trainingsangebot der BFV-Ferien-Fußballschulen, einen Workshop mit einem Fußball-Freestyler, eine Verlosung des Soccer-Courts für Trainingseinheiten an alle bayerischen Vereine sowie zahlreiche Motto- und Aktionstage: Vom Tag der bayerischen Schiedsrichter*innen, über den Tag des Mädchen- und Frauenfußballs bis zum Tag der Münchner Vereine. Für alle Festivalbesucher*innen gab es offene Mitmachangebote mit Torschussmessanlage, interaktiver Torwand und Battle Cage.

Am 4. Juli fand auf dem BFV-Soccer-Court auch der große Inklusionstag statt - mit inklusiven Fußballangeboten wie Frame Football mit Gehhilfen, Blindenfußball oder Amputiertenfußball. Groß war der Jubel bei der Siegerehrung des FußballFreundeCups, als u.a. Anna Schaffelhuber-Kaiser (8-malige Goldmedaillen-Gewinnerin bei den Winter-Paralympics) und Heidi Beckenbauer die Medaillen überreichten. 

Fußball ist für alle da! Eindrücke vom Inklusionstag

Beitrag auf Instagram ansehen.

Kostenfreie Trinkwasserbrunnen

Kostenloser Trinkwasserbrunnen am Stachus
Anette Göttlicher
Der kostenlose Trinkwasserbrunnen am Stachus sorgt auch nach der EM für nachhaltige Erfrischung

Die UEFA EURO 2024 fand im Sommer, zum Teil bei sehr hohen Temperaturen, statt. DFB, UEFA, EURO 2024 GmbH, Host Cities, Bund und Länder haben sich daher in einem Gemeinsamen Verständnis unter anderem dafür eingesetzt, das Angebot an Trinkwasserbrunnen, an denen kostenfrei Wasser abgegeben wird, in den Host Cities auszuweiten.

Bereits vor dem Turnier konnten sich alle Gäste im Münchner Stadtgebiet an 48 bestehenden Trinkbrunnen auf öffentlichen Plätzen und Grünanlagen mit kostenfreiem Trinkwasser versorgen. Eine Auflistung sowie eine digitale Karte aller Trinkwasserbrunnen kann hier abgerufen werden.

Während der UEFA EURO 2024 boten außerdem sieben temporäre Trinkwasserbrunnen in der Fan Zone und beim Public Viewing im Münchner Olympiapark Zugang zu kostenlosem Trinkwasser.

Darüber hinaus hat der in Berlin ansässige Verein a tip: tap e.V. anlässlich der Fußball-Europameisterschaft eine Trinkbrunnen-Kampagne gestartet. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

Kommunen und Wasserversorger konnten sich im Rahmen der Kampagne um einen von 51 öffentlichen Trinkbrunnen, ein Brunnen für jedes Spiel der EURO 2024, bewerben. Die Gewinner-Städte wurden durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke anlässlich des Weltwassertages am 22.03.2024 bekanntgegeben. Auch München hat dabei als eine der Host Cities den Zuschlag zum Bau eines Trinkbrunnens mit dem vorgeschlagenen Standort am Karlsplatz (Stachus) erhalten.

Host City Botschafterin Ka Lehmann stellte den kostenlosen Trinkbrunnen mitten in der Stadt während der EM vor: „Ich freue mich sehr, dass die Host City München einen der 51 Trinkbrunnen gewonnen hat." Und das Beste daran: „Der Trinkbrunnen bleibt auch nach der Europameisterschaft erhalten, um hier den Leuten nachhaltigen Trinkwassergenuss zu ermöglichen", sagte Dominik Lanzl von a tip: tap.

Ka Lehmann stellt den kostenlosen Trinkwasserbrunnen am Stachus vor

Beitrag auf Instagram ansehen.

Einwegverbot und Mehrweggebot in der Fan Zone

Hand hält Mehrwegbecher vor einem See
Unsplash/localize

Speisen und Getränke in der Fan Zone wurden ausschließlich in pfandpflichtigen und wiederverwendbaren Verpackungen herausgegeben und es stand Mehrwegbesteck zur Verfügung.

Das einzige Einwegbesteck war der unbehandelte Holz-Pommes-Pieker. Die Mehrweggeschirrteile, -becher und das -besteck wurden in eigenen Spülstraßen oder über Dienstleistungsunternehmen gespült. Alleine für die Fan Zone gab es einen Anfangslagerbestand von 20.000 Teilen, die an insgesamt 17 Essens- und/oder Getränkeausgabestellen ausgegeben wurden - zuzüglich des Biergartens im Olympiapark. Auf die Pfandbecher und Teller wurde ein Pfand von 3 Euro erhoben.

Bei einem Besuch in der Fan Zone hat sich auch Ka Lehmann, Botschafterin der Host City München, das Mehrwegsystem in der Fan Zone zeigen lassen. Von Laura Herzog, beim Olympiapark für Nachhaltigkeit zuständig, ließ sich Ka Lehmann erläutern, wie das Mehrwegsystem bei den Besucher*innen ankkam – ehe sie selbst Getränkebecher und Pommesschalen abgab. „Das Getränkepfand ist schon seit vielen Jahren bei uns im Olympiapark erprobt, die Pommesschalen sind ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit", sagte Laura Herzog und zeigte Ka Lehmann auch weitere Nachhaltigkeits-Bausteine in der Fan Zone, zum Beispiel Trinkwasserspender, Sonnencremespender und die Fair Play Zone.

Video: Ka Lehmann testet das Mehrwegsystem

Beitrag auf Instagram ansehen.

Attraktive Fahrradrouten für Fußballfans

Fans mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Münchner Arena
LHM/MOR, DobnerAngermann

Es gab viele Möglichkeiten, sich nachhaltig durch die Stadt und zum Stadion zu bewegen. Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln und Shared-Mobility-Angeboten war auch das Fahrrad eine gute Möglichkeit, um umweltfreundlich und zudem noch sportlich und gesund zu den Spielen und den Veranstaltung rund um die Europameisterschaft zu kommen.

Ausgeschilderte, attraktive Fahrradrouten boten nicht nur eine umweltfreundliche Alternative, sondern auch ein authentisches Erlebnis mit besonderem Flair für Fans und Besucher*innen. Zum Stadion in Fröttmaning ging es beispielsweise bequem durch den Englischen Garten mit Einkehrmöglichkeiten in klassische Münchner Biergärten. Einen Überblick über die Radrouten gibt es hier. Auch die beiden Botschafter*innen der Host City München Ka Lehman und Felix Brych waren dabei: „Auf geht´s – mit dem Radl zur Euro 2024!“

Beitrag auf Instagram ansehen.

Host City Nachhaltigkeitsbotschafterin

Münchens lokale Botschafterin Kathrin Lehmann lächelt in die Kamera
Anija Schlichenmaier

Mit Kathrin „Ka“ Lehmann, die als lokale Botschafterin fungierte, stellte die Host City München die Nachhaltigkeitsthemen in den Fokus – ergänzend zum offiziellen Botschafter der Host City München, Dr. Felix Brych. Kathrin Lehmann bearbeitete vor allem die Themen ökologische Nachhaltigkeit, Vielfalt und Toleranz sowie die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen des Sportgroßevents. Und sie war auch bereits bei Improtheater-Europameisterschaft aktiv, die vom 18. April bis zum 19. Mai 2024 in München als Teil des kulturellen Rahmenprogramms zur Vorbereitung auf die UEFA EURO 2024 stattfand. Unter dem Motto „Es lebe die Diversität“ bereicherten dabei zudem Auftritte von Dragqueens, einem bulgarischen Chor und dem Rainbow Sound Orchestra Munich das Event.

Mit Ka Lehmann zusammen schaute die Host City München während des Turniers auch hinter die Kulissen und nahm die nachhaltige Planung und Organisation der Fan Zone genauer unter die Lupe.

Und Gutes tat sie auch: Die Offene Behindertenarbeit - evangelisch in der Region München (OBA) sowie das Projekt „Mädchen an den Ball“ des Vereins BIKU e.V. freuten sich über eine Spende von Kathrin „Ka“ Lehmann. Die Host City Botschafterin überreichte den beiden Organisationen in der Fan Zone im Olympiapark München jeweils einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro.

Scheckübergabe von Ka Lehmann

Beitrag auf Instagram ansehen.

„Anpacktag“ der Volunteers

Gruppe von Volunteers für die UEFA EURO 2024 beim Kick-Off im Deutschen Theater
Anette Göttlicher
München-Volunteers am 27. April beim großen Kickoff-Event im Deutschen Theater

Am 4. Juli wurde in Kooperation mit der Förderstelle für Bürgerschaftliches Engagement „FöBE“ und verschiedenen Münchner Ehrenamtsagenturen der „Anpacktag“ veranstaltet, bei dem alle 1.600 Münchner Volunteers der EURO 2024 eingeladen waren, bei verschiedenen Projekten mitzuwirken.

Beim interkulturellen Fußballturnier lernte man beispielsweise neue fußballbegeisterte Menschen aus anderen Kulturkreisen kennen. Bei einem Spaziergang und anschließendem Café-Besuch mit rollstuhlfahrenden Senior*innen stand ebenfalls der persönliche Austausch im Vordergrund.

Im Rahmen der inklusiven Veranstaltung „Mach München barrierefrei“ wurde das Münchner Westend gemeinsam mit Menschen mit Behinderung auf Barrieren überprüft. Die „100.000 Kippen-Challenge“ hatte zum Ziel, mit zahlreichen Freiwilligen möglichst viele weggeworfene Zigaretten im Umfeld der Isar einzusammeln und die Natur von Müll zu befreien. Handwerklich begabte Volunteers konnten sich für die Neugestaltung des Bodelschwingh-Hofes für Wohnungslose anmelden. Zudem wurde ein Fahrradreparaturworkshop sowie eine Forschungs-Olympiade für Grundschulkinder angeboten.

Umwelt, Soziales und Governance werden gemeinsam betrachtet

Die EURO 2024 GmbH ordnete die verschiedenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen generell unter dem Dach der sogenannten „ESG-Strategie“ in die drei Kategorien Environment (E), Social (S) und Governance (G). Damit ließen sich die Nachhaltigkeitsmaßnahmen einheitlich zuordnen und auch Host-City-übergreifende Synergien ermöglichen. Konkret bedeutete das folgendes:

Environment:

Die Umweltkomponente konzentrierte sich darauf, die Auswirkungen der Sportveranstaltung auf die Umwelt zu minimieren. Dies beinhaltete die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs, den Einsatz erneuerbarer Energien, die Förderung des öffentlichen Verkehrs und die Verringerung des Abfalls durch Recycling und Abfallmanagement. Die Veranstalter konnten auch Initiativen zur Förderung des Umweltbewusstseins bei den Teilnehmern und Zuschauern implementieren.

Social:

Die soziale Komponente zielte darauf ab, eine inklusive und gerechte Veranstaltung zu schaffen. Dies umfasste Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit, der Integration benachteiligter Gruppen, der Sicherstellung von Gesundheit und Sicherheit für alle Teilnehmer und der Einbindung der lokalen Gemeinschaft. Es konnten Programme zur Förderung von Bildung, Gesundheit und sozialem Engagement implementiert werden, um einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu haben.

Governance:

Die Governance-Komponente befasste sich mit der verantwortungsvollen Führung und dem Management der Veranstaltung. Dies umfasste Transparenz, ethisches Verhalten, Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften, gute Geschäftspraktiken und die Beteiligung der Stakeholder. Eine gute Governance sorgte für Integrität und Vertrauen und gewährleistete eine nachhaltige und langfristige Ausrichtung der Sportveranstaltung.

Weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Host City München in den drei Kategorien

Verwaltung:

  • Nutzung bestehender Sportstätten und Infrastruktur: Im Rahmen der UEFA EURO 2024 wurden bestehende Sport- und Veranstaltungsstätten (z.B. Allianz Arena, Olympiapark München) sowie Infrastruktur (z.B. ÖPNV) genutzt.
  • Vermeidung von veranstaltungsbedingten Emissionen bzw. Ausgleich
  • Upcycling beschaffter Materialien
  • Die Notwendigkeit und Produktion von Host City-spezifischen Werbemaßnahmen (z.B. Plakate) und Merchandise-Artikeln wurde unter Nachhaltigkeitsaspekten betrachtet. Die Beauftragung der Sonderwerbeflächen (25 Einzelgroßflächenständer) erfolgte erstmalig aus PVC-freiem PES-Material.
  • Kleiderspenden: Spende von übrig gebliebenen / nicht mehr benötigten Kleidungsstücken (Uniformen Volunteers, etc.)
  • Interne Projektarbeit unter Nachhaltigkeitsaspekten (Dienstreisen möglichst via Bahn, papierloses Arbeiten sofern möglich, Nutzung E-Dienst-KFZ, etc.)

Mobilität:

  • An den Zugängen zur Fan Zone (Olympiapark) wurden Angebote zum Abstellen von Fahrrädern geschaffen.
  • Die Nutzung von Leihfahrrädern (MVG-Rad u.a.) und E-Rollern wurde aktiv beworben.
  • Erstellung von Konzepten zur sicheren und gewaltfreie An- und Abreise
  • Kombi-Ticket: Mit der Eintrittskarte für ein Spiel in München bestand Anspruch auf eine 36-Stunden-Fahrkarte für das gesamte MVV-Netz (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund), ohne zusätzliche Kosten.

Fan Zone:

  • Umsetzung des Einwegverbots/Mehrweggebots in der Fan Zone. Bei allen Veranstaltungen im Stadtgebiet München waren abfallrechtliche Vorschriften einzuhalten. Dazu zählte insbesondere das Einwegverbot bei Veranstaltungen auf Grundstücken oder in Einrichtungen der Stadt München, sowie öffentlichen Straßen und Plätzen (Mehrweggebot). Speisen und Getränke durften bei Veranstaltungen auf öffentlichem Grund nur in pfandpflichtigen und wieder­verwendbaren Ver­packungen und nur mit Mehrwegbesteck aus­gegeben werden.
  • Angebot nachhaltiger / alternativer / barrierefreier Toilettenanlagen in der Fan Zone.
  • Fokus Wiederverwendung / Mieten statt Kaufen, Stände/Aufbauten aus nachhaltigen/recycelten Materialien
  • Gastronomisches Angebot mit Fokus auf Bio/Gesundheit/Klimaschutz
  • Die Fan Zone im Münchner Olympiapark wurde vollständig mit Ökostrom betrieben, ausgenommen Notversorgung.

Spectator Experience inkl. Volunteer Programm:

  • Digitales Recruiting der Volunteers, Volunteeers wurden vorwiegend in digitalen Formaten über ihre Arbeitseinsätze informiert und geschult
  • Gemeinschaftsaktionen der Volunteers: Müllsammelaktionen (Bewusstseinswandel) > Clean-ups, Plogging undEhrenamtstag

Verwaltung:

  • Kleiderspenden: Spende von übrig gebliebenen / nicht mehr benötigten Kleidungsstücken (Uniformen Volunteers, etc.)

Mobilität:

  • Nutzung geeigneter Piktogramme / Signage
  • Erstellung eines Mobilitäts- und Sicherheitskonzepts mit Beachtung des Schutzes von Anwohner*innen, Fokus Stadion 

Fan Zone:

  • Die Sichtbarkeit von Mädchen- und Frauenfußball wurde in der Fan Zone geschaffen.
  • Der Besuch der Fan Zone war grundsätzlich kostenfrei und ohne Konsumzwang möglich.
  • Begleitendes Kulturprogramm wurde mit Fan Zone-Konzept bedacht.

Event Promotion:

  • Mit dem Münchner Fenster und Infoscreens im ÖPNV wurden digitale Angebote zur Event Promotion genutzt.
  • Tourismus: längere Aufenthalte wurden beworben/gefördert

Spectator Experience inkl. Volunteer-Programm:

  • Bewerbungsverfahren für Volunteers wurde inklusiv ausgerichtet; Bewerbung für alle offen, Diversität, Vielfalt und Inklusion ausdrücklich erwünscht, Tandemlösung
  • Barrierefreie Gestaltung des Volunteercenters
  • Volunteeraufrufe über Freiwilligenagenturen mit Fokus auf Vielfalt und Inklusion
  • Einbindung städtischer Kultur- und Bildungsinstitutionen mit eigenen fußballbezogenen Programminhalten. Die Münchner Volkshochschule führte anlässlich der UEFA EURO 2024 einen Aktionstag „Anpfiff Sprachen“ durch und bot am Samstag, 15.06.2024, im Sprachenzentrum der Münchner Volkshochschule, u.a. Kennenlernkurse für Alle für je 90 Minuten zu allen Sprachen der teilnehmenden Länder an.
  • Bestehende Pools aus vorherigen Veranstaltungen (EC 2022, UEFA EURO 2020) wurden - unter Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen - zur Rekrutierung von Volunteers genutzt. Gleichzeitig wurde für Folgeveranstaltungen ein fester Volunteer-Pool aufgebaut.
  • Maßnahmen für Volunteers zu Themen Ausgewogene Lebensweisen, Ausgewogene Ernährung, Wohlbefinden
  • Vorteilsprogramm (z.B. Gutscheine) für Volunteers, z.B. durch Partnerschaften mit örtlichen Gastronomen / Gesunde Angebote im Volunteerzentrum

Sicherheit:

  • Der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat Ende 2023 beschlossen, das Angebot des sog. "Frauen-Nacht-Taxis" ab 01.01.2024 dauerhaft fortzuführen und gleichzeitig den städtischen Zuschuss auf 10 Euro zu erhöhen. Das Angebot stand damit gesichert auch während des Turnierzeitraums zur Verfügung. Die Gutscheine wurden in der Fan Zone im Olympiapark am Info-Point an betroffene Personen ausgegeben.

Special Projects:

  • Stärkung des Amateurfußballs und der ehrenamtlichen Stadtkultur durch eine*n sog. Fußball-Koordinator*in in Zusammenarbeit zwischen Bayerischem Fußballverband und der Landeshauptstadt München
  • Beteiligung an der Aktion "10.000 Smiles" zur Abgabe von Tickets an geeignete Einrichtungen.

Verwaltung:

  • Benennung konkreter Ziele im Fokus der Nachhaltigkeit bei Erstellung des Host-City-Konzepts; Implementierung und Kontrolle der Ziele im Rahmen der Umsetzung des Events
  • Achtung von Menschenrechten: Die Host City München ist sich ihrer Pflicht und Verantwortung in Bezug auf die Menschenrechte bei der Vorbereitung und Durchführung der UEFA EURO 2024 bewusst und unterstützt die turnierbezogene Menschenrechtserklärung von UEFA, DFB, EURO 2024 GmbH, Bundesregierung, Bundesländer und Host Cities vom 14.11.2023. Die Host City München achtet in ihren Geschäftstätigkeiten, Prozessen und unternehmerischen Handlungen die Menschenrechte und beteiligt sich an der Erarbeitung eines Beschwerdemechanismus. 

UEFA EURO 2024: Gemeinsames Verständnis für Nachhaltigkeit

Die UEFA EURO 2024 in Deutschland sollte nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich über das Turnier hinaus spürbaren Mehrwert schaffen. Um das zu erreichen, haben UEFA, DFB, EURO 2024 GmbH, Bund, Länder und die Ausrichterstädte, darunter die Stadt München, vorab ein gemeinsames Verständnis einer nachhaltigen UEFA EURO 2024 definiert.

Ausgehend von den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und den UN-Nachhaltigkeitszielen haben Organisator, Ausrichter, Gastgeber und Host Cities erstmalig einen gemeinsamen, ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz bei der Vorbereitung und Ausrichtung einer Sportgroßveranstaltung gewählt.

Mit Maßnahmen und Projekten auf allen Ebenen in den Bereichen „Umwelt und Klima“, „Good Governance“, „Gesellschaft“ und „Gesundheit und Bewegung“ soll ein umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit erreicht werden.

„Bereits mit der erfolgreichen Ausrichtung der European Championships Munich 2022 konnte die Sportstadt München eine wegweisende Rolle bei der Nachhaltigkeit übernehmen. In diesem Sinne möchten wir uns auch als Host City der UEFA EURO 2024 als Vorreiterin für nachhaltige Sportveranstaltungen etablieren. Hierfür unterstützen wir das von den beteiligten Stakeholdern erarbeitete Gemeinsame Verständnis einer nachhaltigen Ausrichtung der UEFA EURO 2024. Die UEFA EURO 2024 in München soll so zu einem wegweisenden Beispiel für nachhaltige Sportveranstaltungen werden – eine Veranstaltung, die die Leidenschaft für Fußball mit einem verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Handeln vereint und einen positiven Beitrag zur Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft leistet.“

Bürgermeisterin Verena Dietl
Verena Dietl Dritte Bürgermeisterin der Landeshauptstadt

„Die Host City München hat zusätzlich zu den übergreifenden Maßnahmen aller Ausrichterstädte eine Vielzahl lokaler Maßnahmen entwickelt - gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartner*innen. Das Turnier soll so umweltverträglich wie möglich stattfinden, Menschen zusammenbringen, Gemeinschaft schaffen und ein Ort der Vielfalt, des Austauschs und der Inklusion sein. Darauf freue ich mich!“

Florian Kraus, Leiter des Referats für Bildung und Sport
Florian Kraus Sportreferent

Im Auftrag des Referats für Bildung und Sport

Dieser Beitrag über die UEFA EURO 2024 in der Host City München, eine von 10 Gastgeber-Städten der Fußball-EM in Deutschland, ist vom Referat für Bildung und Sport (RBS) beauftragt. Die Inhalte wurden zwischen dem RBS und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.