Aktuelles zum Vorfall zwischen Stiglmaierplatz und Hauptbahnhof
Mutmaßlicher Anschlag: Auto fährt in Menschenmenge - „ein schwarzer Tag für München“
Am Donnerstag, 13.2.2025, ist vormittags in München in der Maxvorstadt zwischen Stiglmaierplatz und Hauptbahnhof ein Fahrzeug in eine Menschenmenge gefahren worden. Laut der Polizei München wurden 30 Personen verletzt. Oberbürgermeister Dieter Reiter sprach von einem „schwarzen Tag für München“. Am Freitagmorgen kam unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum stillen Gedenken an den Tatort.

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Polizei München zu Verletzten und Hergang der Tat
Nach Angaben der Polizei war ein Demonstrationszug einer ver.di-Veranstaltung am Donnerstagvormittag auf dem Weg von der Seidlstraße in Richtung Königsplatz. An der Ecke Seidlstraße/Karlstraße fuhr ein Mann mit einem Auto, einem weißen Mini-Cooper, von hinten kommend in die Menschengruppe und verletzte dabei 30 Personen. Wie Oberbürgermeister Dieter Reiter am Donnerstagabend mitteilte, seien acht bis zehn Personen schwerst verletzt worden.
Zahlreiche Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und Katastrophenschutzes waren vor Ort, um die Verletzten medizinisch zu versorgen und Betroffene zu betreuen. Teams der psychosozialen Notfallversorgung waren ebenfalls im Einsatz.
Die Polizei München, mit starken Kräften im Einsatz, konnte den Fahrzeugführer vor Ort sichern. Von ihm geht keine weitere Gefahr aus. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 24-jährigen afghanischen Asylbewerber mit Wohnsitz in München, der nach Erkenntnisstand vom Donnerstagabend zum Tatzeitpunkt über einen gültigen Aufenthaltstitel verfügt hat. Er ist aus Ermittlungsverfahren polizeibekannt, in denen er aufgrund seiner vorherigen Tätigkeit als Ladendetektiv als Zeuge geführt wurde. Der Tatverdächtige soll laut Polizei am Freitag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Die Arbeiten der Polizei und der Rettungskräfte am Tatort sind abgeschlossen, die Straßen sind wieder frei befahrbar.

Stilles Gedenken mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitag
Am Freitagvormittag kamen Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Beisein von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter zum stillen Gedenken am Tatort von München zusammen und legten ebenso wie ver.di-Mitglieder Rosen am Tatort ab. Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising, betete für die Opfer.
Der Oberbürgermeister hat nach dem mutmaßlichen Anschlag am Donnerstag den Krisenstab der Stadt einberufen. Am Abend besuchte Bundesinnenministerin Nancy Faeser gemeinsam mit Reiter den Tatort.
Bereits am Mittag machte sich Reiter gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann und Justizminister Georg Eisenreich vor Ort ein Bild. Dabei sagte Reiter: „Heute ist ein schwarzer Tag für München. Ich kann sagen, dass meine Gedanken bei allen Verletzten und Schwerstverletzten sind. Ich hoffe, dass sie alle überleben werden und wieder gesund werden."
Reiter sagte weiter: „Es ist auch so, dass es zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von mir sind, da es eine Versammlung der Gewerkschaft Verdi war und dort viele Kolleginnen und Kollegen von mir von der Stadtverwaltung München dabei waren. Auch das bedrückt mich sehr. Wir können jetzt nur alles dazu beitragen, unter anderem beispielsweise den Aufenthaltsstatus des Täters aufzuklären. Wir werden unseren Teil dazu beitragen. Ansonsten müssen wir auf die Ergebnisse der Ermittlungen warten. Ich will auch Danke sagen an die Polizei und an die Sicherheitskräfte, die Feuerwehr, die sehr sehr schnell für die Abtransporte der Verletzten gesorgt hat. Wie gesagt: Ein bitterer Tag für München heute.“

Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen
Wie die Feuerwehr München mitteilt, ist für Betroffene ein Krisentelefon eingerichtet und täglich von 8 bis 22 Uhr unter 089-12718590 erreichbar. Außerhalb dieser Zeiten stehen die Telefonseelsorge unter 0800-111 0 222 oder der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern unter der Nummer 0800-6553000 zur Verfügung.
Die KinderKrisenIntervention der AETAS Kinderstiftung bietet zusätzlich kurzfristige Unterstützung für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie für Eltern, Bezugspersonen und Fachkräfte nach akut bedrohlichen Lebensereignissen unter der Nummer 089 997409020.
Für relevante Videos oder Bilder von den aktuellen Ereignissen bittet die Polizei München um die Nutzung des polizeilichen Medien-Upload-Portals: https://medienupload-portal01.polizei.bayern.de/
Zusätzlich hat das Bayerische Landeskriminalamt eine Service-Hotline für Hinweise eingerichtet: 0800 300 000 60
Gewerkschaft ver.di: „Wir sind zutiefst bestürzt und schockiert“
Die Gewerkschaft ver.di schrieb in einem Statement: „Wir sind zutiefst bestürzt und schockiert über den schwerwiegenden Vorfall während eines friedlichen Demonstrationszuges von ver.di-Kolleginnen und -Kollegen. Unsere Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern und Verletzten und ihren Angehörigen. Noch ist nicht klar, ob es auch Todesopfer gibt. Wir danken allen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz. Dies ist ein schwerer Moment für alle Kolleginnen und Kollegen. Wir Gewerkschaften stehen für ein solidarisches Miteinander, gerade auch in so einer dunklen Stunde. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen uns noch keine gesicherten Informationen über die Hintergründe des Vorfalls vor. Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen und warten die Ermittlungen der Polizei ab.“